Sabinchen war ein Frauenzimmer
Sabinchen war ein Frauenzimmer, hold und tugendhaft. Sie lebte treu und redlich immer Bei ihrer Dienstherrschaft. Da kam aus Treuenbrietzen Ein junger Mann daher. Der wollte gern Sabinchen besitzen Und war ein Schuhmacher. Sein Geld hat er versoffen In Schnaps und auch in Bier, Da kam er zu Sabinchen geloffen Und wollte welches von ihr. Sie konnt ihm keines geben, Da stahl er auf der Stell Von ihrer guten Dienstherrschaft Sechs silberne Blechlöffel. Jedoch genau nach achtzehn Wochen Da kam der Diebstahl raus. Da jagte man mit Schimpf und Schande Sabinchen aus dem Haus. Sie rief: "Verfluchter Schuster, "Du rabenschwarzer Hund!" Da nahm er sein Rasiermesser Und schnitt ihr ab den Schlund. Ihr Blut zum Himmel spritzte, Sabinchen fiel gleich um. Der böse Schuster aus Treuenbrietzen, Der stand um ihr heraus. In einem dunklen Keller Bei Wasser und bei Brot, Da hat er endlich eingestanden Die grausige Moritat. Und die Moral von der Geschichte: Trau keinem Schuster nicht! Der Krug, der geht so lange zu Wasser, Bis daß der Henkel bricht! Der Henkel ist zerbrochen, Er ist für immer ab, Und unser Schuster muß nun sitzen Bis an das kühle Grab!
Przygotowanie, koordynacja: Iwona Wylęgała; Realizacja nagrań: Marcin Kaczmarek (2024)
Moritat
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